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Juan José Ojeda Castillo
Einige Tipps und Voraussetzungen, um als Erasmus-Student ins Ausland zu gehen

Der Text von Juan José Ojeda Castillo ist im Rahmen der Lehrveranstaltung "Gramática III" von Christof Totschnig im Wintersemester 2000/2001 entstanden. Schreibauftrag war, in Anlehnung an den Text "Die Kunst zu reisen" von Kurt Tucholsky eine Satire zu verfassen und dabei auch ein auffallendes formales Merkmal des Modelltextes - zahlreiche konditionale Hypotaxen ohne Konjunktion - zu übernehmen.

El texto de Juan José Ojeda Castillo nació en el marco de la asignatura "Gramática III" impartida por Christof Totschnig durante el primer semestre del curso 2000/2001. El cometido del trabajo era escribir una sátira, apoyándose en el texto "Die Kunst zu reisen" (El arte de viajar) de Kurt Tucholsky, y utilizando una llamativa característica formal del texto modelo, es decir, numerosas hipotaxis condicionales sin conjunción.

Erschienen: Februar 2001
Empfohlene Zitierweise:

Juan José Ojeda Castillo: Einige Tipps und Voraussetzungen, um als Erasmus-Student ins Ausland zu gehen (Februar 2001), in: g-daf-es <http://www.g-daf-es.net/lesen_und_sehen/germanistik/jjoc.htm>.

Bitte setzen Sie beim Zitieren dieses Beitrags hinter die URL-Angabe in runde Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse.

Willst Du als Erasmus-Student ins Ausland gehen, dann musst du zuerst und vor allem wissen, dass fremde Völker sehr komisch wirken können. Bevor du das Ticket gekauft hast, fixierst du dich so stark wie möglich darauf, dass solche Völker überhaupt nicht mit Ausländern sprechen, dass sie überhaupt nichts mit Leuten zu tun haben möchten, die zu anderen Kulturen gehören. Deswegen, wenn du einmal fremden, z.B. österreichischen Boden unter den Füßen hast, versuche nicht, mit Österreichern Kontakt zu haben, sondern nur mit Leuten, die deine Sprache sprechen und die dein Verständnis für Humor und deine Witze verstehen können. Es könnte sein, dass du plötzlich in der Mensa oder durch andere Erasmus-Studenten einen Österreicher kennenlernst, der in Spanien auch als Erasmus-Student gewesen war. Das ist natürlich etwas anderes, vor allem, wenn er Spanisch mit einem andalusischen Akzent spricht. Sprich mit ihm über Spanien, das ist sehr wichtig, wenn du ins Ausland fährst. Und wenn du mit ihm über Österreich sprichst, frag ihn, halb im Ernst, warum sie nicht wie wir sind, wo wir doch normale Leute sind. Natürlich weißt du, dass du ihm solche Fragen stellen kannst, weil er während seines Aufenthaltes in Spanien durch eine Art von Reparatur-Mechanismus gegangen ist: Er hat Spanisch gelernt, er hat unseren Humor kennengelernt, er ist schon normal. Auf jeden Fall bleib nie allein, sei immer bei der Gruppe. Entwickle keine persönliche Initiative. Mach immer alles mit deiner Gruppe. Geh zu Parties. Wenn du allein in der Mensa bist und jemanden, den du kennst, auf der anderen Seite des Raumes siehst, ruf ihm so laut wie möglich zu. Das ist normal, auch in Ländern, wo die Leute andere Gewohnheiten haben. Stelle sicher, dass alle merken, woher du kommst. Beschwer dich immer über das österreichische Essen. Ein Essen, das wie ein großer Nachtisch aussieht, kann nicht als Hauptgericht gegessen werden. Du weißt vorher, dass es nicht gut sein kann. Und wenn du zum ersten Mal ins Restaurant gehst, um etwas Typisches zu haben, sei sehr überrascht, wenn du ein Wiener Schnitzel bekommst: Fleisch mit "Marmelade"! Das kann nicht sein. Frag nach Ketchup oder Mayonnaise, um dein eigenes Essen zu machen. Schimpfe immer über das Ausbildungssystem. Vergleich es mit deinem eigenen System. Es ist immer einfacher, im Ausland zu studieren. Die Studenten müssen nicht so viel wie bei uns für eine Prüfung lernen. Außerdem brauchen die Studenten in den Vorlesungen keine Notizen zu machen. Das ist viel zu einfach. Sie sind ihnen vorher vom Professor gegeben worden. Die Hauptregel jedes Ausbildungssystems ist nämlich: Je schwieriger d.h. traumatischer, desto besser.


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letzte Aktualisierung: 8. März 2004
actualizada: 8 de marzo de 2004