Klart es auf im Januar,
stehn die Sorgen kantig da.
Und schon in der Monatsmitte
reicht es, Schluß:
"Der Nächste bitte!" |
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Mancher, der gern herzlich lacht,
schluckt sich ver an Fassenacht.
Witz und Laune auf Bestellung -
Februar bringt Zwerchfellprellung.
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Früher, ach ihr Menschenkinder,
war im März noch kalt der Winter.
Heut schmilzt selbst dem Pol die Kapp
vom globalen Paplapapp.
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Draußen locken alle Wetter,
Arsch hoch, alter Miesepätter!
Im April, ja im Aprüll
stürm hinaus ich mit Gebrüll. |
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Wenn die andern Phrasen dreschen,
muss der Dichter widersprechen.
Ich erklär an Eides statt,
dass der Mai kein Wonnen hat. |
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Fast der beste Rat fürn Juni
lautet unbestritten: Tu nie
so, als sei schon Herbst,
weil die Freud Dir sonst verderbst.
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Julihimmel, flimmer, brüt,
bierschwer und verandamüd.
Ur-laub, seltsame Vokabel,
aber trotzdem praktikabel. |
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Fern im Süden, im Vallée
tut der Alltag nicht mehr weh.
"Liebchen, hast Dus schon gewußt:
'Au' heißt prima im August!" |
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Wenn der Sommer heimwärts zieht
wie ein selbstversunknes Lied,
hebt es mich ins Schwadenmeer.
Am September häng ich sehr.
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Selten gibts schon im Oktober
Straßenschwund im Schneegestober.
Nein, so schön, wie alle künden,
kann ich den Geselln nicht finden. |
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Wer wie ich den Regen liebt,
Wer im Dunst der Welt vergibt
und Novemberkätzchen kost,
ist gewiss nicht ganz bei Trost. |
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Alle auf dem Christbaum habend;
So mißrät der Weihnachtsabend
der Dezember will ich schliessen:
- ist verlustig zu geniessen. |
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