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Das Extremeño von innen.
Das Extremeño von innen.

Special
Das Extremeño
Salamancas Fußballwohnzimmer

von Benedikt Model
Erschienen: 21. Oktober 2004
Empfohlene Zitierweise:

Special: Das Extremeño. Salamancas Fußballwohnzimmer. Von Benedikt Model (21. Oktober 2004), in: g-daf-es <http://www.g-daf-es.net/lesen_und_sehen/specials/extremeno.htm>.

Bitte setzen Sie beim Zitieren dieses Beitrags hinter die URL-Angabe in runde Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Online-Adresse.

Wer es bei den spanischen Nachrichten lange genug aushält, der wird sehr schnell feststellen, dass der Fußball in Spanien gut ein Drittel des gesellschaftlichen Lebens ausmacht. Wer sich also für Fußball interessiert, der ist hier im Prinzip im richtigen Land. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Spanier mit ihrem eigenen Fußball ohne Probleme die gesamte Berichterstattung ausfüllen können. Für deutschen Fußball bleibt da keine Zeit. Und dann unterscheidet sich das spanische Fußballinteresse auch noch in einer grundlegenden Weise vom deutschen: hier spielen die Klubs eine Rolle, weniger die Nationalmannschaft. Über die möglichen Gründe dafür könnte man jetzt diverse Thesen entwerfen; nach der Vorstellung der deutschen Mannschaft bei der letzten EM verkneife ich mir das allerdings lieber. Wichtiger ist die Frage, was denn ein Deutscher in Spanien macht, der nicht nur über die culés, colchones, leones usw. informiert werden will sondern der vielleicht auch ganz gern das eine oder andere deutsche Länderspiel verfolgen möchte. Bei uns in Salamanca ist das zum Glück kein Problem, denn wir haben ja das Extremeño.

Das Extremeño ist so eine Art deutsches Konsulat in Sachen Fußball. Wer über das frühe Ausscheiden unserer Mannschaft bei der EM getröstet werden will, wer die Qualifikationsspiele für die nächste WM sehen oder wer einfach nur ein bisschen nachgeahmte Stadionluft wittern möchte, der ist hier an der richtigen Adresse. Und natürlich bekommt er auch sein Lieblingspiel zu sehen. Zwei Fernseher mit Kabelanschluss stehen Juan zur Verfügung, und wer rechtzeitig seinen Spielwunsch anmeldet, erhält die gewünschte Übertragung - inklusive Bitburger und Günther Netzer. Die Fernseher sind sicher vor verdeckenden Köpfen und enttäuschten Fans knapp unterhalb der Decke angebracht. Bezeugtes Fußballinteresse wird übrigens belohnt. Der erste Gast, der eine Fahne mitbringt, darf sie sorgsam an den Regalen unterhalb der Mattscheiben drappieren, und wer die im Stadion skandierten Sprüche erkennt und sie in die Bar überträgt, der hat Chancen, dass Juan nach einem Tor über die Lautsprecher die Hymne abspielt. Das Gute daran ist, dass die Bar ansonsten spanisch bleibt. Das macht sich vor allem bei der Verpflegung bezahlt. Hier bekommt man bei den traumhaften, spanischen Kneipenpreisen zu seiner Caña immer auch eine Kleinigkeit zu essen, wobei im Falle großen Heimwehs auch Bierkrüge bereitstehen. Das muss man wissen, denn diese Krüge verwahrt Juan in der Tiefkühltruhe, damit das Gezapfte auch recht lange kühl bleibt. Den Wein sollte man nicht unbedingt probieren, aber wer trinkt schon Wein zum Fußball?

Das Extremeño findet man in der Calle Fray Luis de Granada, 5 (37007 Salamanca), zwischen Carmelitas und Plaza Oeste. Telefon: 923 267838




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letzte Aktualisierung: 21. Oktober 2004
actualizada: 21 de octubre de 2004