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M: Jetzt sag mal, Annette, wie hat dir denn nun Salamanca gefallen? A: Also, es war rundherum eine schöne Erfahrung. Tja, wo soll ich da anfangen zu erzählen? Vielleicht beginne ich bei der Stadt. Salamanca ist eine eindrucksvolle Stadt mit überschaubarer Größe. Vor allem die sandsteinfarbenen, historischen Gebäude in der Altstadt haben mich sehr begeistert und tragen viel zur Atmosphäre der Stadt bei. M: Ja, das habe ich auch so empfunden, besonders durch die schöne, belebte Plaza Mayor. |
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A: Genau! Aber nicht nur das, sondern auch die vielen Studenten, die Bars und die allgegenwärtige Universität verleihen der Stadt das besondere Flair. Vielleicht ein bisschen wie in meiner Universitätsstadt Tübingen. Sie ist zwar etwas kleiner als Salamanca, aber die alte Stadt und die familiäre Stimmung sind sehr ähnlich. M: Nun, das ist bei uns in Düsseldorf ganz anders, da die Universität eher am Rande der Stadt liegt und das Stadtbild nicht so prägt. Außerdem ist es eine Pendleruniversität, so dass nicht immer alle Studenten vor Ort sind. |
A: Apropos pendeln - die Umgebung von Salamanca ist auch sehr reizvoll. Hattest du Gelegenheit, dir etwas anzuschauen? M: Also, ich war in Ávila, was mit sehr gut gefallen hat, und ich habe 4 Tage in Madrid verbracht. Das ist natürlich sehr interessant und es gibt viel zu sehen, aber die Stadt ist halt auch sehr groß und daher nicht so kuschelig wie Salamanca. Und wenn einer sagt, die Plaza Mayor in Madrid sei die schönste Spaniens, naja... A: Vielleicht sind wir auch durch Salamanca sehr verwöhnt. Ich hatte die Gelegenheit, mir den ländlichen Süden ein bisschen näher anzuschauen, da ich mit dem Auto hier bin. Beispielsweise ist die Sierra de Francia für alle, die mal aus der Stadt rauskommen wollen, ein lohnendes Ausflugsziel. Aber wohnen wollte ich in dieser etwas einsameren Gegend nicht unbedingt. Da lob ich mir doch meine Unterkunft hier am Altstadtring, in der meist noch 2-3 andere Studenten wohnen und die Vermieterin supernett ist. Es ist zwar etwas teuer, weil es mit Halbpension ist, aber dafür habe ich keine Arbeit mit Einkaufen, Kochen, Wäsche etc. |
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M: Das stimmt! Obwohl er wirklich viel Arbeit hatte, hat er sich von Anfang an immer Zeit für uns genommen und uns mit viel Engagement in alle Projekte eingebunden, also von nur Kopieren und Kaffee kochen keine Spur. A: Ja, das Klischee des unbeteiligten Aktentaschenträgers trifft hier wirklich nicht zu. Andererseits war es am Anfang nicht ganz einfach, in alle bereits laufenden Projekte einzusteigen. Da befürchtet man manchmal, den Überblick zu verlieren. Das legt sich aber nach kurzer Zeit. M: Genau! Zumal sich dann unser Anteil an zwei Projekten als relativ gering erwiesen hat, denn bei dem Tandem-Projekt haben wir nur die deutsch-spanischen Pärchen bilden müssen, und bei dem Übersetzungsprojekt waren wir lediglich in einigen Fällen als Muttersprachler gefordert. Dafür haben wir auf diese Weise gleich die tollen Professorinnen der Übersetzerfakultät, Carmen, Marian und Petra, kennengelernt. |
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A: Da hast du Recht.Die Vorbereitung der Lesung des österreichischen Autors Erich Hackl war ja auch mehr Spass als Arbeit, denn die Diskussionen mit den Spaniern habe ich als sehr bereichernd empfunden. Allerdings waren unsere anderen Projekte ziemlich „dicke Hunde“. Denk nur mal an die Transkription des Germanisten-Kongresses aus dem letzten Jahr: die ersten 120 Seiten mal eben Korrektur lesen und zudem noch übrig geblieben Kassetten transkribieren, von dem anschließenden Zusammenfügen mal ganz abgesehen. M: Uff, ich erinnere mich nur zu gut. - Wobei Ofelia uns mit ihrer lustigen Art die Arbeit versüßt hat. |
A: Naja, die Erweiterung meiner Spanischkenntnisse kam leider etwas zu kurz, da im Praktikum vorwiegend deutsch gesprochen wird. Ich würde eher sagen, dass der Aufenthalt hier eine Aktivierung bisheriger Fähigkeiten ist und das landeskundliche Wissen ausgebaut wird. Also eigentlich nichts für Leute, die ihr Spanisch kräftig intensivieren wollen.
M: Für mich war es ausreichend, da ich ja fast ohne Kenntnisse hierher kam und mir nun wenigstens so etwas wie einen Überlebenswortschatz zugelegt habe. Wahrscheinlich hast du deine erworbenen Kenntnisse nur nicht so wahr genommen, weil du schon ein bestimmtes Niveau hast.
A: Vielleicht hast du Recht, ich werde es wohl erst in Deutschland merken, bei der nächsten Klausur. - Was hat dir sonst noch gefallen in Salamanca oder am Praktikum?
M: Nun, auf jeden Fall der Stammtisch, der alle 14 Tage dienstags stattfindet. Die Bezeichnung läßt auf etwas schließen, was letztlich gar nicht vorzufinden ist. Es handelt sich nicht um „Deutschtümelei“, sondern um nette Abende mit Deutschen und Spaniern, Dozenten und Studenten. Es wird getrunken, gequatsch und gelacht.
A: Ja, und manchmal gibt es auch deutschen Fußball zu sehen - natürlich auf Wunsch des DAAD-Lektors!
M: Na klar, was der alles erreicht mit seinem unermesslichen Charme...
A: Heilig's Blechle! Der hat uns auch damit eingewickelt und ich finde es echt schade, dass meine Zeit jetzt zu Weihnachten schon um ist. Drei Monate sind zwar für ein Praktikum schon ausreichend, aber auf Grund der schönen Erfahrung wäre ich gerne länger geblieben. Schade!
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M: Finde ich auch, was mache ich nur ohne meine „siamesische Zwillingsschwester“, wenn ich Anfang Januar noch einmal für 3 Wochen zurückkehre? Mit wem verbringe ich die reichlich freie Zeit des Tages? Mit wem teile ich das tägliche, fürstliche Mahl?
A: Ja, und wer empfängt statt meiner die köstlichen Nachspeisen und Zwischenmahlzeiten, die man sich in aller Ruhe zu Gemüte führen kann?
A + M: Hasta luego, Salamanca, was hatten wir eine schöne Zeit...
g-daf-es
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letzte Aktualisierung: 19. Dezember 2003
actualizada: 19 de diciembre de 2003