zur startseitegermanistik und daf in spanien - germanística y alemán como lengua extranjera en españazur homepage der universität salamanca
lektorate - lectoradosprojekte - proyectoslesen und sehen - leer y verlinks - enlaceschancen - oportunidadesarchiv - archivosuche - buscar

Sie sind hier: Projekte > Archiv: Projekte 2001/02
 
Exposé zum Landeskundlichen Internet-Tandem-Projekt (2001/2002)
"Politik, Kultur und Alltag in den deutschsprachigen Ländern
und / y
política, cultura y vida cotidiana en los países hispanohablantes"

Ein Projekt von Marian Recio Ariza, Facultad de Traducción y Documentación / Universidad de Salamanca und Michael Dobstadt, DAAD-Lektor / Universidad de Salamanca

Wir möchten ab dem kommenden Semester landeskundliche Veranstaltungen anbieten, bei denen die gemeinsame Arbeit zwischen spanischen Germanisten und deutschen Romanisten im Mittelpunkt steht. Ausgangspunkt war die zunächst einmal ganz formale Überlegung, daß im Prozeß der Ausarbeitung einer Arbeit zu einem landeskundlichen Thema die Studenten beider Seiten davon profitieren würden, wenn sie auf der jeweils anderen Seite Gesprächspartner zur Verfügung hätten, die aufgrund ihrer Herkunft einen anderen Zugang zu der jeweiligen Fragestellung haben; dabei wurde uns sehr schnell klar, daß es kurzschlüssig gedacht sein würde, die Spanier in diesem Miteinander einfach als Experten für Spanisches, die Deutschen als Experten für Deutsches anzusehen. Natürlich wird das in bestimmter Hinsicht so sein, zugleich steht aber zu vermuten, daß es zu einem Prozeß wechselseitiger Infragestellungen und Korrekturen kommen wird, der für uns jedoch schon den ersten Lerneffekt darstellt. Wie überhaupt der Prozeß der wechselseitigen Verständigung, in dem die Studenten ja nicht nur mit der Unterschiedlichkeit der Sprachen (kommuniziert man nun lieber auf Deutsch oder lieber auf Spanisch miteinander?), sondern auch mit den sehr unterschiedlichen Lern-, Lehr- und Universitätskulturen zurechtkommen müssen, das ist, worum es uns bei diesem Projekt geht. Damit es zur erwünschten kommunikativen Dynamik kommt, erscheinen uns Themen, deren kontrastive Betrachtung fruchtbar ist, besonders geeignet. Wir denken dabei an Themen wie den Übergang von der Diktatur zur Demokratie (uns scheint die ostdeutsche Situation interessante Ansatzpunkte zu einem Vergleich mit der spanischen aufzuweisen) einschließlich dem Komplex Vergangenheitsbewältigung, aber auch an Themen wie Literaturbetrieb einschließlich Literaturkritik, Medienlandschaft, Entwicklungen im Parteiensystem, Umgang mit Terrorismus, Reaktion auf die BSE-Krise usw. Dahinter steckt die Idee, die jeweils andere Gesellschaft in ihren größeren und kleineren Differenzen zur eigenen Gesellschaft erkennen und beschreiben zu können, und diese Differenzen sozusagen schon "live" bei der Arbeit am gemeinsamen Thema erleben und bewältigen zu müssen.

Ein solches Seminar könnte aus den folgenden Schritten bestehen:

1. Es wird im Internet zum gemeinsamen Seminargegenstand eine Themenbörse eingerichtet auf Grundlage einer von den SeminarleiterInnen erstellten Themenliste. Über diese Themenbörse finden sich die Tandempaare zusammen. Diese Börse muß man sich als eine Art elektronisches Schwarzes Brett vorstellen, auf dem Themenvorschläge zur Auswahl stehen. Vermutlich ist es empfehlenswert, die Themenlisten verhältnismäßig verbindlich zu gestalten, auf jeden Fall dann, wenn ein bestimmtes übergreifendes Seminarthema behandelt werden soll (z.B. Diktatur in Deutschland und Spanien im 20. Jahrhundert; Literatur und Literaturbetrieb der Gegenwart in Spanien und Deutschland usw.). Selbstverständlich sollten alternative bzw. ergänzende studentische Vorschläge möglich sein. Es müssen nicht alle Themen ihre Abnehmer finden; wohl aber müssen alle gewählten Themen im Tandem bearbeitet werden.

2. Aufgrund der Eigentümlichkeiten der spanischen Semesterorganisation sollte diese Partner- und Themenfindungsphase via Internet und e-mail nicht zu lang bemessen sein. Die StudentInnen, die ihr spanisches bzw. ihr deutsches Thema mit Unterstützung ihres Tandempartners bearbeiten, sollten möglichst rasch mit der gemeinsamen Arbeit beginnen können.

3. Seminarfahrplan: In der ersten Semesterhälfte trägt die spanische Seite in ihrem Kurs ihre mit deutscher Unterstützung gewonnenen Ergebnisse vor, in der zweiten Hälfte referieren die deutschen Teilnehmer in ihrem Seminar. Dieses Verfahren stellt sicher, daß jede Seite die jeweils andere möglichst optimal unterstützen kann. Beide Seiten legen zum Semesterschluß eine schriftliche Seminararbeit vor.

4. Wir gehen davon aus, daß es bei diesem - in jeder Hinsicht anspruchsvollen - Projekt mehr als sonst notwendig sein wird, die Studenten zu betreuen. Daneben wird es auch einen intensiven Austausch zwischen den jeweiligen SeminarleiterInnen geben müssen.

5. Die Ergebnisse der Veranstaltung werden im Internet dokumentiert.

Im Augenblick stehen wir mit Lehrbeauftragten an der Universität Bonn und der Fachhochschule Köln in Kontakt, doch wir möchten den Kreis der Beteiligten ausweiten. Wer bei dem Projekt mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen. Auch über Kommentare aller Art sowie Vorschläge zur Optimierung freuen wir uns.


nach oben



g-daf-es

Startseite - Página principal | Lektorate - Lectorados | Projekte - Proyectos | Lesen & Sehen - Ver & leer | Specials - Especiales | Links - Enlaces | Chancen - Oportunidades | Archiv - Archivo | Suche - Búsqueda | Sitemap - Mapa del sitio | Impressum - Acerca de ésta página |

letzte Aktualisierung: 1. Dezember 2003
actualizada: 1 de diciembre de 2003